Die Granitz ist ein im Südosten der Insel Rügen gelegener bewaldeter Höhenrücken und wird von den Ostseebädern Binz (im Westen) und Sellin (im Osten) begrenzt.1990 wurde dieses Waldgebiet zum Naturschutzgebiet erklärt (1.130 ha einschließlich der angrenzenden Küstengewässer). Seit 1991 gehört es zum Biosphärenreservat Südost-Rügen. Kennzeichnend für die Granitz ist ein reicher Bestand an Buchen und Traubeneichen und ihre hüglige Landschaft mit der höchsten Erhebung, dem Tempelberg (107 m ü. NN), auf dem Fürst Malte I. von Putbus im 19. Jahrhundert das Jagdschloss Granitz errichten ließ. In der Granitz liegt der ca. 23 ha große Schwarze See und einige Kesselmoore. Die Granitz ist touristisch sehr gut erschlossen, es gibt viele Rad-, Wander- und auch Reitwege sowie einen Shuttleverkehr zwischen Binz und dem Jagdschloss, von dessen Aussichtsplattform sich dem Besucher ein eindrucksvoller Blick über die Insel Rügen bietet. 2000 und in den folgenden Jahren hat der Landschaftspflegeverband Ostrügen e.V. die Granitz von der BVVG erworben, um die im Pflege- und Entwicklungsplan für dieses Gebiet vorgegebenen Zielstellungen zu verwirklichen. Dabei geht es in erster Linie um eine naturnahe Waldentwicklung der Buchen- und Traubeneichenbestände und um einen Umbau der noch vorhandenen gepflanzten Nadelholzbestände. Als erste Maßnahme wurden Nadelholzforsten ausgelichtet. Dabei waren 3 Aspekte zu berücksichtigen: 1. soviel Nadelhölzer entnehmen, dass ausreichend Lichteinfall zum Waldboden gelangte; 2. den Lichteinfall so begrenzen, dass keine Versteppung durch dicht schließende Gräser erfolgt; 3. nur soviel Nadelbäume entnehmen, dass keine Gefahr von Windbruch entsteht. Auch in Altbuchenbeständen muss durch selektive Einzelstammentnahme die Naturverjüngung gefördert werden. Das bedeutet, zur Entwicklung eines Buchenwaldes mit normaler Altersstruktur im Einzelfall auch großkronige Altbäume zu entnehmen. Bei einer fachgerechten Bewirtschaftung werden gute Voraussetzungen für eine kräftige Naturverjüngung geschaffen. Das ist uns in den Jahren seit 2000 sehr gut gelungen. Ein Teil des NSG wird ohne Nutzung der natürlichen Entwicklung überlassen.
2013 wurde für die Granitz entsprechend Waldgesetz M-V ein Forsteinrichtungswerk einschließlich Waldstrukturdatenerhebung erstellt.