Rückbau militärischer Altlasten Klein Zicker
Ausgangssituation:
Ein großer Teil der Halbinsel Klein Zicker war bis 1990 russische Militärliegenschaft. Diverse militärische Bauten wurden vor ca. 40 Jahren in die pleistozänen Hügel gebaut und mit militärischem Hochzaun umgeben.
Die abgezogenen russischen Truppen hinterließen desolate Gebäude, Autowracks und Stacheldrahtzäune – hässliche Fremdkörper in einer ansonsten idyllischen Landschaft.
Realisierung:
Nachdem die Landbesitzer den Verzicht auf künftige Bebauungen erklärten und dem Entwicklungskonzept für dieses Areal zustimmten, wurden die Leistungen für den Rückbau ausgeschrieben. Im Vorfeld ist mit dem Nationalparkamt Rügen, dem Umweltamt Rügen und dem Staatlichen Amt für Umwelt und Natur Stralsund eine Flächenbegehung durchgeführt worden. Dort wurde das Entwicklungskonzept durch das Projektbüro dargestellt und bestätigt.
Ziel war nach dem Rückbau der Gebäude, der Betonflächen und der starken Verbuschung die Wiederherrichtung eines Trockenrasens.
1997 erfolgte der Rückbau der militärischen Altlasten und der Abtransport der gewaltigen Rückbaumassen, die Bauterassen und Gräben wurden planiert. Insgesamt wurden 37.000 qm Erde bewegt.
Es kam bei dieser Arbeit darauf an, die charakteristischen Schwünge des pleistozänen Moränenkerns wieder herzustellen und damit eine homogene Geländestruktur zu sichern. Dies ist gut gelungen.
Nach der Planierung konnte dann 1998 auf einer Fläche von ca. 8 ha die Trockenrasenmischung, die nach einer Bestandsaufnahme nach unseren Vorgaben zusammengestellt wurde, ausgesät werden.
Durch die ungewöhnlich reichen Sommerniederschläge ist die Aussaat gut aufgegangen, allerdings sind auch Beifuß und Melde stark gewuchert, so dass auf dieser Fläche 2 mal per Hand Unkraut gezogen werden musste.
Um den Offencharakter dieser Landschaft zu erhalten, ist eine permanente Biotoppflege erforderlich. Mit Landwirten wurde deshalb ein Beweidungsregime mit Schafen vereinbart.
„Schutz durch Nutz“ wird hier praktisch umgesetzt.
Auf z. T. neu angelegten Wanderwegen kann jetzt der Besucher die wieder hergestellten Trockenrasen erleben und die Schönheit dieser Landschaft in vollen Zügen genießen.